Während Regengüsse und Donnergrollen über uns hinwegzogen, überdenke ich meine Lage. Gut, ich muss die Kilometer reduzieren und eine Alternativroute suchen. Zum Glück gibt es viele Varianten der Empty Mountains Tour. So warte ich das Unwetter ab, trinke Regenwasser aus meinen Crocs und ziehe dann langsam weiter, weil Herr Hund überhundlichen Durst hatte und wir Wasser finden müssen.
Wie ich es liebe, am Morgen noch länger liegenzubleiben und den Tropfen beim Prasseln auf die Zeltplane zuzuhören. Wir starten mit Rehbegleitung, der täglichen Dosis Brombeeren am Wegesrand, süßen Feigen, Birnen und Äpfeln. Eine Holperpiste führt uns mutterseelenallein durch canyonartige Felsschluchten, auf einer Hochfläche ist in der Ferne das Glockengeläut von Schafen zu vernehmen.
Die nächsten Kilometer, Stunden und Tage fließen vor sich dahin. Die Menschen, die ich sehe, kann ich wohl an einer Hand abzählen. Mittagsrast auf dem sonnigen Dorfplatz, wo ich unweit von meinem Rad das Solarpanel samt Powerbank zum Laden hinlege. Der Platz ist riesig, nur ein einziger Pickup parkt hier. Ich höre einen Motor starten, dann ein Knacken. Moment, das ist jetzt nicht dein Ernst?!? Dann zweifle ich mal wieder an der Menschheit und sammle kopfschüttelnd meine überfahrene Energiestation wieder ein – welche den Crashtest sogar überlebt hat.
Ulrich Mittring
20 Sep 2023Hi Francie, deine Touren werden ja immer toller. Mir schmerzen schon beim Lesen die Oberschenkel. Wir sind gerade im Elbsandsteingebirge. Auch schön, aber leider alles andere als einsam. Herzliche Grüße
Ulli
Francie
20 Sep 2023Hallo Ulli! Liebe Grüße ins wunderschöne Elbsandsteingebirge aus dem auch nicht so ganz einsamen Lloret de Mar. Aber in paar Tagen gehts in die Berge zurück… Habt eine schöne Zeit!