Leben ist das, was passiert, während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen. (John Lennon)
Nach dem Trekking auf der GTA zog es mich zurück in die Schweiz – zu den hohen vergletscherten Bergen und dem kühlen Wind um die Nasenspitze. Ich wählte den Grünen Weg der Via Alpina (Tourenbericht zum violetten Weg) mitten durch das Herz der Schweiz, aber in entgegengesetzter Richtung (Start in Lenk im Simmental). Ein kleiner Tourenbericht zum Trekking auf der Grünen Via Alpina in der Schweiz mit Hund.
Warme Sonnenstrahlen begrüßten mich in der Schweiz auf dem ersten Tag auf der Via Alpina. Mein Hund Mexx und ich starteten von Lenk im Simmental und liefen Richtung Osten. Noch schwitzten wir und genossen die Wärme der Sonne, wohl wissend, dass ein heftiger Wetterumschwung auf uns wartete…
Der Himmel verwandelt sich in ein Feuerwerk, ein leichter Windhauch streicht mein Zelt. In der Dämmerung leuchten bereits die ersten Lichter von Adelboden. In der Ferne noch ein paar Kuhglocken, hinter mir und Mexx schroffe Felswände. Die Sonne versinkt langsam in einem rot glühenden Wolkenmeer, ich schaue ihr nach bis die ersten Sterne erscheinen. Ob es heute Nacht wieder Sternenschnuppen zu sammeln gibt, die von der Milchstraße über mir herab fallen? Müde gähne ich und fröstele in der kalten Nachtluft. Mexx – als Felldonut im Gras zusammengerollt – öffnet fragend sein Auge: Butzizeit? Komm Fellschnauze, schnell hinein ins Zelt und in den Schlafsack gekuschelt. Morgen wird ein neuer, schöner Tag.

Von Adelboden zieht der Weg weiter nach Kandersteg. Viele Via Alpinisten kommen mir entgegen, kurze Gespräche entwickeln sich, ehe man in die Gegenrichtung davonschreitet. In Kandersteg treffe ich abends auf Ena, eine Freundin aus dem Studium, die seit einiger Zeit in der Schweiz wohnt. Trotz schlechter Wetterprognose, die sich jedoch bei den letzten Checks zum Positiven entwickeln schien, wollen wir es wagen: der Weiterweg vorbei am traumhaften Oeschinensee durch die grandiose Blümlisalp hinauf zur Hütte, ganz nah an Eis und Schnee. Wie nah wir dem Schnee wirklich kommen? Hautnah 😉
Kurzum: Nass und kalt! Ich schlief nachts im Zelt, Ena auf der Hütte. Erstaunlicherweise hatte ich eine unfassbar warme und erholsame Nacht trotz alles triefender Nässe (danke Cumulus X-Lite!), die Überwindung jedoch am nächsten Morgen in die klitschenassen und klammen Sachen zu schlüpfen…brrr. Die ersten Meter im Regen, dann fiel der erste Schnee für dieses Jahr. Bei jedem Schritt spürte ich das Wasser im Schuh fließen… die Finger halb steif gefroren, nur mit Mühe bekam ich den Reißverschluss auf und zu… um es kurz zu machen: Genusswandern ist was anderes 😉 Völlig durchgefroren gönnte ich mir mit Mexx am Abend ein Hotel, während Ena den Zug nachhause nahm. Das Laufen durch die verregnete und verschneite Berglandschaft war ein Erlebnis, aber logischerweise konnte ich die Landschaft nicht ganz so sehr genießen, ich musste laufen um warm zu bleiben, ein Stehenbleiben erschien mir tödlich 😉 – deswegen gibt es jetzt etwas weniger Schwärmerei von der Berglandschaft.
Nach zwei warmen Nächten im Bett stiefele ich weiter entlang des Eigertrails in Begleitung von Andy, den ich quasi unterwegs „aufgegabelt“ habe. Gemeinsam laufen wir zur kleinen Scheidegg, staunen vor Eiger, Mönch und Jungfrau, dort trennen sich dann unsere Wege und ich steige Richtung Grindelwald ab.
Über mir der Sternenhimmel, ich liege im Schlafsack und schaue nach oben, erneut auf der Suche nach Sternschnuppen. Langsam bahnt sich der Morgen seinen Weg und ich packe meine Sachen, halte inne. Blicke zum Eiger, direkt greifbar scheint der Schnee und das Eis seiner Wände. Rötlich schimmert es im Licht der aufgehenden Sonne.
Dies war mein letzter Morgen in den Bergen diesen Sommer – ganz anders als geplant. Aus privaten Gründen und einem früheren Arbeitsbeginn kehrte ich eher nachhause zurück. Aber Pläne sind Pläne, manchmal funkt dann doch das Leben dazwischen 😉
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