Wenn ich den Augenblick verpasse, verpasse ich das ganze Leben. (Roger Willemsen)
Der Sommer ruft und damit auch der kühle Wasserspaß! Für alle Wasserfreunde auf vier und zwei Pfoten, die gern flexibel und leicht unterwegs sind, bietet sich das Stand up Paddel Board (SUP) an. Quasi ein aufblasbares Brett, das man im Stehen balancierend und mit dem passenden Zubehör auch im Sitzen paddeln kann. Für die meisten Fellnasen eine willkommene Abwechslung in der Sommerhitze. Tipps zum Stand up Paddeln mit Hund.
Ausrüstung für Mensch und Hund beim Stand up Paddeln
für die Zweibeiner:
- Stand up Paddelboard, am besten mit dazu passendem Sitz, Stechpaddel und Doppelpaddel – am besten nicht das teuerste Board… Hundekrallen hinterlassen einige Spuren 😉
- Sonnenschutz in Form von Sonnencreme, Hut, hochwertiger dunkler Sonnenbrille, bei Bedarf mit Nasenschutz
- optional für mehr Sicherheit eine Schwimmweste oder Badesachen und Handtuch 😉
- wasserdichte Packsäcke
für den Vierbeiner:
- Sonnenbrille, wenn der Hund es zulässt
- empfindliche, helle Ohren und Näschen mit etwas Sonnencreme eincremen (am besten Naturkosmetik wegen abschleckern)
- für nicht mehr so fitte Hunde: Schwimmweste
- ein Geschirr, um den Hund, wieder auf das Board zu heben, z.B. ein Sicherheitsgeschirr wie das Ruffwear Webmaster Harness*
Stehen oder Sitzen?
Das klassische Stand up Paddeln erfolgt – wie der Name schon sagt – im Stehen. Ein hervorragendes Ganzkörpertraining und ein lustiger Balanceakt. Geeignet für: ruhiger Hund, wenig Wind, Badefreudige.
Das Paddeln mit optionalen Sitz und mit Doppelpaddel ist ähnlich wie auf einem etwas zu breitem Sit on top Kayak. Geeignet für: Schnelligkeit, längere Ausflüge, wacklige Hunde, Wind und Wellen.
Ich persönlich nutze für mehrstündige Paddelausflüge überwiegend das Doppelpaddel im Sitzen. Zum einen ist man wie gesagt schneller und unanfälliger für Wind, zum anderen liebe ich die gleichmäßige Doppelpaddel-Bewegung wie bei einem Kayak. Und wenn Fellnase mal wieder auf die Idee kommt, sich zu schütteln oder von vorn nach hinten zu tingeln, kann ich diese Wackelpartie wesentlich besser im Sitzen ausbalancieren als im Stehen – das würde sonst im kühlen Nass enden.
Hund ans Stand up paddeln gewöhnen
Jeder Hund ist anders – manche springen sofort aufs Board, andere nie, andere nach 20 Leckerlies. Habt Geduld, aber erzwingt nichts. Gerade für ängstliche oder unruhige Hunde, sind „Trockenübungen“ an Land empfehlenswert.
Legt das Board – ohne Finne – hin, lockt den Hund darauf und lasst ihn sitzen oder in den Platz legen. Der Hund soll lernen, dass er auf dem Board nicht toben soll, sondern das dies ein „ruhiger Ort“ ist. Meistens begreift der Hund das selbst nach den ersten Minuten auf dem Wasser. Es wackelt, Wasser schwappt… und der Vierbeiner merkt, oh wenn ich mich hinlege, ist es gar nicht mehr so wackelig…
Fellnase ist wesentlich entspannter, wenn ich allein paddele – vermutlich erlebt er einen Kontrollverlust, weil er sein Rudel nicht zusammen halten kann. Aber nach der dritten gemeinsamen Tour hat er sich daran gewöhnt.
Hier meine Entwicklungsschritte vom ersten Mal bis jetzt – mit Fellnase – beim Stand up Paddeln mit Hund:
1. Soloausflug – schon am Ufer auf das Board gesprungen. Geschaut, etwas gewackelt, hingelegt. Dauer: ca. 1 h im strömenden Regen 😉
2. Ausflug zu dritt: Totale Katastrophe. Aufgeregtes Gebelle, ständig das Board wechseln wollen – zu dem Zeitpunkt hatte ich das Stand up paddeln mit Hund wieder aufgegeben… Dauer: Abbruch.
3. Ausflug zu dritt, erst paar Minuten allein: Allein ohne zweites Board in der Nähe ist Fellnase die Ruhe in Person. Am ersten Tag des Stand up Paddel- Ausfluges wurde er wieder unruhig, als der Zweibeiner angepaddelt kam. Einige Boardswechsel und Badegänge, nach einer Weile kehrte etwas Ruhe ein. Aber am Ende kenterten wir zwei trotzdem nochmal 😉 . Am zweiten Tag wesentlich entspannter, nur vereinzelte Boardswechsel und Badegänge. Dauer: ca. 2 h
4. Soloausflug: am Abend selbst bei starkem Wind und hohen Wellen sehr friedlich, nur das Schütteln auf der nassen Boardspitze endete im Bad – siehe Ende des folgenden Videos – einfach klicken 😉 . Am nächsten Morgen keine Wellen und Fellnase war so friedlich, dass er auf dem Board geschlafen hat. Dauer: ca. 3 h
Stand up paddeln - mit Hund auf dem Wasser unterwegs
- – Position des Hundes auf dem Board:
- am besten mittig, um das Gewicht für bessere Fahreigenschaften in der Mitte zu konzentrieren – natürlich auch gewichtsabhängig, aber wenn mein 35 kg Hund die Boardspitze runter drückt, sind wir sehr langsam…
- auf der Antirutschmatte – da können spontane Schüttelaktionen besser abgepuffert werden 😉
- Seitenausgleich – sitzt euer Hund mehr zu einer Seite, verlagert euer Gewicht, Po, Beine etc. zur anderen.
– regelmäßige Pausen zum Pinkeln, Schnuffeln und Beine vertreten
– besser angeleint, aber nicht am Board befestigt – wenn der Hund ungünstig ins Wasser springt, kann im schlimmsten Fall das angeleinte Board kentern. Und mit ans Ufer ziehendem Vierbeiner bekommst du es nicht mehr aufgerichtet…. deswegen hab die Leine griffbereit, aber nicht festgeklickt am SUP.
– sobald es wacklig wird – gilt auch für den Zweibeiner: Hinsetzen!
– wenn der Hund baden geht – entweder am Ufer wieder einsammeln (je nach Entfernung oder wieder an Deck hieven – Achtung Krallenabdrücke garantiert! Bei zu schweren Hunden evtl. gar nicht möglich, den Hund hochzuziehen und zugleich das Board zu balancieren…
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