Test: Schlafsack Cumulus X-Lite 400 Custom Made Hydrophobe Da
Cumulus X-Lite 400 Custom Made (links) im Einsatz

Test: Schlafsack Cumulus X-Lite 400 Custom Made Hydrophobe Da

Endlich halte ich den Cumulus X-Lite 400 Custom Made mit hydrophober Daune in den Händen – dieser soll mich auf meinen Touren von nun an begleiten – hier ein kleiner Bericht und Test. Ich möchte über die ersten Nächte und dem Langzeitverhalten berichten – gerade hinsichtlich auf die Erfahrungen mit hydrophober Daune. Dieser Artikel wird nach Einsatz auf längeren Touren ergänzt.

Konfiguration Cumulus X-Lite 400 Custom Made

Ich habe mir den Cumulus X-Lite 400 über den Onlinekonfigurator selber angepasst:

LÄNGE: Größe S bis 170 cm Körpergröße (ich bin knapp über 1,63 m groß)

BREITE: Standard

DAUNE: 390 g 900 cuin hydrophobe Daune (im Internet findet man das Thema hdyrophobe Daune kontrovers diskutiert… ich wollte es ausprobieren und bin bis jetzt positiv überrascht)

 INNENGEWEBE: Toray Airtastic 19 g (habe es bei Standardeinstellung und der Ultraleichtvariante belassen, die Farbe bietet sich auch an, um Zecken oder ähnliches entdecken zu können)

AUßENGEWEBE: Pertex Quantum Pro 36 g (ich bin mit Hund unterwegs – Krallen! – und auch vielleicht nicht der vorsichtigste Mensch was Ausrüstung angeht, deswegen setzte ich hier auf etwas mehr Robustheit. Laut Cumulus wird diese Membran auch bei hydrophober Daune empfohlen: „Bei Quantum Pro lohnt es sich, den
Wechsel der Daune gegen eine hydrophobe in Betracht zu ziehen. Die Ergebnisse der beiden Eingriffe summieren sich: die Feuchtigkeit dringt dank einer Membrane bedeutend später in die Daune ein, wenn dies jedoch
geschieht, ist die Daune durch eine Imprägnierungsschicht zusätzlich geschützt.“ Die Farbe schwarz, um die Trocknung in der Sonne zu beschleunigen.

PERTEX QUANTUM PRO ELEMENTE: nein

FÜLLUNGSVERHÄLTNISSE: 55/45 (Standard)

ZUSÄTZLICHE ÜBERFÜLLUNG: nein

REIßVERSCHLUSS: 2/3 – Länge, 3 mm (Standard)

Jede Anpassung kostet Aufpreis. Die Standardvariante gibt es für 375 Euro, meine kam 453 Euro ohne Versand und wiegt 598 g mit Komforttemperatur – 1 Grad.

Erster Eindruck Cumulus X-Lite 400

Packmaß Aufbewahrung und Transport Cumulus X-Lite 400
Der Cumulus X-Lite 400 wurde in einem kleinen Paket geliefert, im ersten Augenblick war ich entsetzt: Daune! Komprimiert! So viel Geld! Aber dann merkte ich, dass der Schlafsack selbst im Aufbewahrungssack nicht viel Platz wegnimmt. Der Packsack ist winzig, also was die Komprimierbarkeit angeht: Non plus Ultra.
 
Der Innenstoff ist durchscheinend dünn, da bin ich froh, die robustere Außenhaut gewählt zu haben. Innen sollte es jedoch kein größeres Problem darstellen, etwas Vorsicht beim Packen und im Zelt sollte man trotzdem walten lassen. Das Gefühl auf der Haut ist äußerst angenehm, sanft und glatt und super kuschelig. Am Rückenteil (im unteren Bild oben) erkennt man, das dort die Daunenfüllung etwas weniger ist, weil am Rücken genügend Isolation durch die Isomatte vorherrscht.
Füllungsverhältnisse Cumulus X-Lite 400
Füllungsverhältnisse Cumulus X-Lite 400
Dünn: Toray Airtastic 19 g
Dünn: Toray Airtastic 19 g

Cumulus X-Lite 400 im Test

Natürlich: Federleicht, extrem komprimierbar und trotzdem ein robuster Eindruck. Hier möchte ich hauptsächlich auf die Verwendung von hydrophober Daune eingehen. Hdyrophobe Daune heißt, dass diese Daune imprägniert wurde, um Wasser abzuweisen. Denn das große Manko von Daune ist nunmal das Nachlassen der Wärmeleistung und Bauschkraft bei Nässe. Hier die ersten Erfahrungen:

Ich habe den Schlafsack bei Regen und Temperaturen mit Morgenfrost im Zelt benutzt und im Vergleich zu meinem früheren Daunenschlafsack fühlte er sich am Morgen nicht klamm an, auch nicht im Fußbereich oder bei eventuellem Kontakt zur Zeltwand. Ebenso ist mir die enorme Bauschkraft aufgefallen, mein früherer Schlafsack sah spätestens am Morgen etwas „schlaff“ aus, vermutlich aufgrund der Feuchtigkeit im Zelt. Deswegen von dieser Seite her nur Positives zu bemerken trotz der vielen Hiobsbotschaften aus dem Internet zu diesem Thema.

Dem Schlafsack stehen demnächst eine mehrtägige Paddeltour, Boofen im Elbsandsteingebirge und längere Trekkingtouren bevor. Über das Langzeitverhalten werde ich berichten.

Mehrwöchiger Test: Fazit

Ich bin mit dem Cumulus X-Lite 400 nun schon mehrere Wochen unterwegs gewesen diesen Sommer (Alpentrekking auf der GTA und Höhenweg des Susatals) und vermutlich ziehe ich bald wieder los mit Zelt mehrere Wochen durch die nördlichen Alpen. Und eins steht fest: Der Schlafsack ist sein Geld sowas von wert! Trotz des dünnen Materials hat er bis jetzt keinen Schaden genommen, auch mit Hund im Zelt und Schlafen direkt auf dem  Erdboden, im Kuhmist oder direkt am Strand. Die Leichtigkeit und Komprimierbarkeit überzeugt definitiv, an Bauschkraft kann ich keine Einbußen feststellen.

Hydrophobe Daune: Lohnt sich das? - Meine Erfahrung

Nach einem kritischen Erlebnis auf dem Susatalhöhenweg denke ich, dass mir die Investition in hydrophobe Daune den Arsch eine Nacht gerettet hat und sich hydrophobe Daune sehr wohl lohnt für:

~ all die, die keine Schönwetterabenteurer sind und auch bei instabilem (Schlecht)Wetter losziehen

~ für lange Touren mit wechselnden Wetterverhältnissen

~ Touren im Zelt oder ähnlichem mit keiner Möglichkeit den Schlafsack zu trocknen außer durch die Sonne

~ niedrige Temperaturen, die durch Nässe oder fehlernder Wärmeleistung des Schlafsacks sehr schnell sehr kritisch werden können

Tagebucheintrag von Dienstag, 28. Juli 2020:

Ich sitze in einer alten Militäranlage auf 2600 m, die nach zwei Seiten offen und deren Boden überwiegend mit Rinderdung bedeckt ist. Vor mir ragt eine hohe Felswand empor.Meine Sachen sind schon alle ausgebreitet,
Schuhe ausgezogen. Nach der vorigen Nacht in einem Biwak (ich bin voller roter juckender Punkte – da hat was in der Matratze gelebt 😉) auf knapp 3000 m (fantastisch aber stürmisch!) und einem grandiosen Bergtag auf der Via Alta Val di Susa genieße ich die Sonne und Wärme beim Abendessen. Doch plötzlich wird der Himmel schwarz, heftiger Platzregen und Sturm setzt ein. Alle meine Habseligkeiten sind innerhalb von Sekunden durchnässt und der Sturm reißt wie in einem Windkanal alles fort, was nicht niet- und nagelfest ist. In klitschenassen Socken renne ich durch die Kuhfladen und fange meine Heiligtümer wieder ein. Alles ist gut… murmele ich mir zur Beruhigung zu und verfrachte mein Zeug mitsamt Hund in einen zwanzig Meter entfernten Raum mit nur einer offenen,  windabgewand-ten Seite. Dann liege ich zitternd im nassen Daunenschlafsack, ich habe alles an auch die Regensachen. Irgendwann
wird es warm… Und ich bin froh über meine Investition in einen Schlafsack mit hydrophoben Daunen. Morgen scheint die Sonne wieder, denke ich noch vorm Einschlafen.

Wenn ich da an meinen alten Daunenschlafsack denke… nass, klamm, kalt und zusammengefallen wären die Daunen gewesen und ich hätte mir den Hintern und mehr ganz schön abgefroren. 😉

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