Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen. Der Sinn des Wandern ist es unterwegs zu sein. (unbekannt)
Zelt oder Unterkunft?
Wer das Wildzelten liebt und nichts gegen ein paar Kilogramm (oder wenn leichtes Gepäck: paar Grämmchen 😉 – siehe Packliste Alpentrekking), dem kann ich nur empfehlen, das Zelt einzupacken! Die Freiheit, Unabhängigkeit und Flexibilität ist ein Traum, dazu in dieser grandiosen Berglandschaft. Nachteil ist natürlich die Selbstversorung und das Zusatzgewicht.
Man kann die GTA jedoch auch komplett mit Etappenunterkünften (Hütte oder in Ortschaften) laufen. Da kann ich jetzt weniger Auskunft geben, jedoch weiß ich, dass als ich unterwegs war (Coronazeit), nicht alle Hütten geöffnet waren und eine vorige Anmeldung dringend erwünscht ist. Denn oftmals müsste dann gerade bei großen Gruppen erst nochmal ins Tal gefahren werden um fürs Abendessen einzukaufen… Da kommt man den Einheimischen sehr entgegen, die von spontanen Gruppennächtigungen sonst eventuell überfordert wären.
Wildzelten auf der GTA
Die Wege der GTA sind so einsam, hier stört es keinen Menschen, wenn man sein Zelt direkt neben dem Weg oder am Bergsee aufschlägt. Bis auf eine Ausnahme hatte ich auch immer herrliche Zeltplätze, das eine Mal lag ich halb schief am Waldhang. 😉 Ein einziges Mal habe ich auch zwei andere Zelte in der Umgebung gesehen, sonst weit und breit niemanden. Es lohnt sich, wenn man schon am Morgen eine grobe Stelle fürs Nachtlager anpeilt bezüglich Wasserstellen und Hanglage/Tal/Sattel/Hochebene. Manchmal läuft man stundenlang steile Hänge hoch und hinunter, da gibt es kaum Möglichkeiten. Wo es sich anbietet: an (verlassenen) Almen, dort gibt es oftmals eine ebene Fläche und meist auch Wasser in der Nähe.
Biwaks und Selbstversorgerhütten
Unterwegs stößt man auf einige Biwaks bzw. unbewirtschaftete Selbstversorgerhütten. Die Qualität schwankt von „Ich schlafe besser auf dem Tisch anstatt Matratze (Flecken, Schimmel)“ zu „wunderbar romantisches Holzhüttchen mit Tausend-Sterne-Blick“. Einmal lag ich nicht komplett im Schlafsack und hatte dann viele rote Punkte am Bauch, also da ein bisschen vorsichtig sein wegen diverser kleiner Tierchen. 😉 Am Wochenende kann es sein, dass man nicht allein ist, unter der Woche hatte ich die Biwaks für mich allein. Bettgestelle oder auch nur Matratzen auf dem Boden sind vorhanden, ebenso Decken und Gasherd und ein Holzofen. Um eine kleine Spende für die Unterkunft wird gebeten. Trinkwasser ist nicht an allen Biwaks frisch, einmal kam es aus einem Wassertank.
Lebensmittelversorgung für Selbstversorger auf der GTA
Da die GTA überwiegend nur die Talschlüsse mit urigen Bergdörfern passiert, gestaltet sich die Versorgung mit Lebensmitteln eher schwierig. Bei flottem Lauftempo gelangt man trotzdem alle zwei bis drei Tage in eine Ortschaft mit kleinem Geschäft (in Gondo: Tankstelle), dies ist meist ein Tante Emma Laden mit Bedientheke, also sehr romantisch! 😉 Bei der Auswahl an Lebensmitteln sollte man auch nicht zu wählerisch sein, die Preise sind zudem etwas höher bzw. sehr viel höher (Alpe Devero). Was sich so gut wie immer anbietet, wenn man nicht schon so einkehrt in Hütten oder Restaurants: Ich habe manchmal in den Restaurants nach etwas Brot, Käse und Obst zum Kaufen gefragt. Ach ja der Käse… mmh… riesige Käselaiber… 🙂
Und ganz wichtig: Nicht zu hundert Prozent auf Wanderführer verlassen! Der Laden in Rosazza war schon seit längerem geschlossen! So musste ich einen Vorratseinkauf an Kuchen machen, da es nichts anderes gab und auch kein Restaurant offen war.
Wasserversorgung auf der GTA
In den nördlichen Abschnitten, die ich bewandert habe, gab es einige Bergbäche und Brunnen. So konnte ich meist tagsüber mit nur einem Liter Wasser für unterwegs laufen und habe zwischendrin getrunken und aufgefüllt. Am Ende des Tages je nachdem ob mein Zeltplatz mit Wasserstelle war oder nicht, füllte ich an der letzten Möglichkeit etwa drei Liter ab. In den südlicheren Teilen wird es immer trockener, stellenweise gibt es unterwegs keinerlei Wasserversorgung aus Bächen oder Brunnen. Mittlerweile bin ich froh, dass ich diese Abschnitte nicht bei 35 Grad und mit einer schwarzen Fellnase gelaufen bin. 😉
Hundeversorgung auf der GTA
Tja, auf der GTA mutierte Mexx mal wieder zum Allesfresser aka Hausschwein, weil es schlichtweg kein oder nur billig-schlechtes Hundefutter zu kaufen gab. Als mein Vorrat an Hundefutter aufgebraucht war, teilte ich mir mit ihm das Essen. Am liebsten fraß er jedoch den leckeren Bergkäse, die ultrateuren Dosen Thunfisch und Vollkornnudeln mit Olivenöl. In größeren Ortschaften mit einem richtigen Supermarkt findet man auch hochwertigeres Hundetrockenfutter. Also ein Feinschmecker darf man nicht sein… wenn es fast jeden Tag dasselbe gibt. 😉
Wegqualität und Markierung
Die GTA ist meist mit rot-weiß markiert, ab und an erscheint auch der Schriftzug GTA. Allerdings ist ein GPS-Gerät oder eine Offline-Navigationsapp wie Osmand sehr zu empfehlen, sei es zur Orientierung im Nebel oder bei uneindeutigen Wegkreuzungen.
Die GTA verläuft oft auf alten Schmuggler oder Saumpfaden, breite Forstwege sind äußerst selten. So ist die Wegqualität manchmal recht anspruchsvoll: uneben, holprig, mit Alpenrosen und Brennnesseln zugewachsen, teils am Hang abgerutscht. Wunderschöne einsame Pfade, aber nichts für Sonntagswanderer! 😉
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