UNMÖGLICH – sagt deine Angst,
ZUVIEL RISIKO – deine Erfahrung.
SINNLOS – deine Zweifel,
VERSUCHS flüstert dein Herz.
(unbekannt)
Endlich aufbrechen voll Neugier auf das Ungewisse, was hinter jeder Ecke auf einen wartet… eins sein mit sich selbst und der Natur… nicht mehr träumen, sondern einfach machen! So oft höre ich von Menschen, die sich nicht trauen, ihre Träume zu leben, allein zu reisen, im Freien zu übernachten… sich aus der Komfortzone zu begeben und nicht wissen, was der Tag bringt und wo der Abend endet…
Seit so vielen Jahren bin ich als Frau allein reisend unterwegs. Zuerst allein auf Radreisen quer durch Europa, später allein reisend mit Hund auf Trekking-Touren durch die Alpen.
Dies soll keine Checkliste, Anleitung oder eine Pro-Kontra-Aufstellung zum Alleinreisen werden. Vielleicht kann ich dadurch nur den ein oder anderen motivieren und inspieren, nicht länger zu träumen und auf den richtigen Moment zu warten, sondern einfach zu sagen: JETZT…
Allein reisen als Frau...
Warum liebe ich es allein zu reisen? Im Alltag ist man so oft in einem „Anpassungsmodus“. Sei es im Arbeitsalltag oder im Privatleben, zudem immer zu wenig Zeit! Immer sind noch Dinge zu tun und viel zu oft kommt das Wichtigste zu kurz: Nämlich einfach mal für sich da sein, zu spüren, was gut tut, zu spüren, wer man ist. Allein auf Reisen bedeutet für mich Unabhängigkeit und Freiheit, Dinge zu tun, die ich genau in diesem Moment möchte…mich treiben zu lassen vom Wind des Lebens.
Egal ob auf Radreise durch Albanien, den Kosovo oder anderswo, ob beim Trekking mit Hund auf der GTA – unzählige Male, habe ich meine Pläne geändert, bin woanders abgebogen, woanders angekommen – bin einfach meinen Weg gegangen.
Und das muss auch nicht jedes Mal ein mehrwöchiges Abenteuer sein – ein paar Tage Zeit für sich selbst in der Natur tun genau so gut, um seine Balance wieder zu finden.
Im Leben geht es nicht darum, irgendwo anzukommen. Es geht darum, wer du wirst, auf dem Weg dorthin. (unbekannt)
Allein reisen mit Hund...
Der beste Freund des Menschen… so sagt man. Meine Fellnase und ich sind wohl eines der besten Beispiele dafür. Egal ob zum Kuscheln bei Sonnenuntergang, zum Fußwärmen bei Schneesturm, zum Bergauf-Ziehen an steilen Gipfeln, zum Trostschleckern quer durchs Gesicht, zum Motivationshandstupsen, zum „Ich geh mit dir bis ans Ende der Welt…Hauptsache du bist da…“.
Hundeliebhabern muss ich da nichts weiter erzählen, ihr wisst von dem Gefühl mit der treuen Seele auf Vierpfoten. Mein Hund ist mein Bergkamerad, mein Bodyguard, mein Seelentröster und Motivationsredner. Wenn ich auf Tour mich mal allein fühle oder genervt bin, dann bellt die Fellnase aufgeregt und schwanzwedelt um micht herum, weil Schneewälzen so toll ist, weil da ein Stock im See liegt, weil ein Eichhörnchen den Baum empor huscht.
Jeder Augenblick ist besonders – ein Hund lebt im JETZT und das ist eines der wichtigen Dinge, die wir von Hunden lernen können. Und das kein Weg zu weit ist, wenn man ihn zusammen geht…
Ersetz die Angst vor dem Ungewissen mit Neugier. (unbekannt)
Über Ängste, Zweifel und am Ende Mut beim Alleinreisen...
Ja, jeder Anfang ist schwer. Und nicht jeder ist so ein Wirbelwind wie ich, der einfach aufbricht mit mangelnder Ausrüstung, null Ahnung, keiner Absicherung und Plan B… und zurück kam ich jedes Mal mit einem Sack voller Erfahrungen zum „besser machen beim nächsten Mal“, einigen blauen Flecken und unzähligen Geschichten und Erinnerungen im Gepäck. Mal zum Lachen, mal zum Weinen, aber jedes Mal volle Bandbreite Leben und Abenteuer fern der Komfortzone. Wenn ich mich meinen Zweifeln und Ängsten vor dem Aufbruch hingegeben hätte, ich würde heute noch auf dem Sofa sitzen und träumen von dem „Irgendwann…“.
Nicht immer läuft alles glatt, manches schmerzt, schockt, manchmal hat man wirklich die Nase voll und sagt sich „nie wieder!“. Doch es sind diese Momente, in denen das Herz stark klopft am Gipfel, in denen die Augen voll Glück strahlen über die kleinen Dinge – ein Heidelbeerstrauch in den Wäldern, ein erfrischendes Bad in einem einsamen Bergsee, ein hilfsbereiter Einheimischer voll ehrlicher Freude und Bewunderung, eine liebevolle Familie, die dich in ihrem Haus aufnimmt, ein neuer Ort, ein neues Land zum Entdecken.
Wenn Menschen – auch ohne gemeinsame Sprache – zu Freunden und Weggefährten werden, wenn nach Tagen in der Wildnis ein Tante Emma Laden das Paradies ist… dann hat man den hektischen Alltag hinter sich gelassen und ist sich selbst und der wirklichen Welt ganz nah…
Ich reise nicht, um dem Leben davon zu laufen. Ich reise, damit mir das Leben nicht davonläuft. (unbekannt)
Der erste Schritt... zum Alleinreisen/-trekking als Frau - ob mit oder ohne Hund
Einfach machen… sei es die erste Nacht allein draußen im Zelt (auch wenn es im eigenen Garten ist), die erste kleine Trekkingtour mit Hund in heimischen Gefilden… Aufbruch und Abenteuer muss nicht immer exotisch und schwierig sein. Indem man klein anfängt, kann man sich und seine Ausrüstung optimieren. Ich erinnere mich an meine ersten vollkommen überladenen Trekkingtouren, an all die Fehler, die ich gemacht habe.
Deswegen: Informiere dich bei erfahrenen Bekannten, in Outdoorläden oder im Internet. Wenn du Fragen hast, schreib mir gern.
Allein reisen ob mit oder ohne Hund ist kein Hexenwerk. Fange klein an, überfordere dich nicht und schon bald wird es zu einem ganz normalen und nicht mehr wegzudenkenden Teil in deinem Leben werden.
Habe keine Angst vor dem Neuen. Reist man zu Fuß, allein, als Frau und sogar mit Hund: die meisten Fremden werden dir liebend gern weiterhelfen und dir ihre Tür öffnen, dich zum Essen einladen. Zu Fuß mit Rucksack oder mit dem Rad ist man für die Menschen erreichbar, man ist nah dran am Leben und nicht abgeschottet in seiner Autokapsel. Man ist dem Wetter ausgesetzt, man lebt mit und in der Natur – und das ist heutzutage eine Bereicherung, eine Insel der Stille, eine Rückkehr zum Ursprung in unserer modernen, schnellen und lauten Welt.
Niemand weiß, was er kann, bevor er es versucht. (Pubilius Syrus)