Lerne ruhig zu bleiben. Nicht alles verdient eine Reaktion. (unbekannt)
Der Hochschober in Osttirol ist zwar nur der vierthöchste Gipfel in der Schobergruppe, aber die Überschreitung (mit Hund) ist eine hochalpine und anspruchsvolle Tour mit Kletter-Schwierigkeiten im 1. bis 2. Grad und über 1600 Höhenmetern. Ein kurzer Bericht zum Hochschober mit Hund.
Startpunkt und Hüttenzustieg
Ausgangspunkt dieser Bergtour ist der Parkplatz am Leibnitzbach auf knapp 1700 m. Man fährt nach Oberleibnig und folgt den schmalen, steilen Pfad Richtung Parkplatz Hochschober. Die letzten 1,6 Kilometer verschwindet der Asphalt und macht einem äußerst holprigen und steilen Forstweg Platz. Für ungeübte Fahrer und im Dunkeln eher weniger zu empfehlen wegen einigen Mulden und größeren Steinen. Allrad ist empfehlenswert, aber machbar ist es auch ohne 😉 . Ein kleiner ruhiger Parkplatz vor der Brücke ist unser Start. Manche Wanderer fahren auch noch ein Stück weiter, so weit die Straße fahrbar ist – offiziell ist der Abschnitt jedoch nur für Berechtigte.
Überschreitung Hochschober mit Hund
Vom Parkplatz steigt man wunderschön durch den herbstlichen Bergwald hinauf, gelangt auf eine Freifläche und nach einem kurzen Steilstück thront die Hochschoberhütte erhaben auf ihrem Ausguck auf 2322 m Höhe. Dahinter erstreckt sich eine weite Hochfläche mit den Windungen des Leibnitzbaches, umrahmt von den felsigen Gipfeln. Zur Überschreitung wendet man sich nach links und folgt dem schwarz ausgeschriebenen Bergweg zum Hochschober. Der Pfad verliert sich teilweise weiter oben im Schotter und groben Blockgelände. Eine markante Felsstufe mit Kletterschwierigkeiten im 1. und 2. Grad wird schnell überwunden und wir befinden uns in der Staniskascharte mit grandiosem Blick zum Groß Glockner.
Nun folgen wir dem teilweise ausgesetzten Grat mit leichter Kraxelei. Kurz vor dem Gipfelaufschwung wird es nochmal steil, hier lag Anfang Oktober schon Schnee (Nordseite). Einige Abschnitte an Felsplatten waren mit Drahtseilen abgesichert, sie können aber auch leicht umgangen werden über einen kleinen Pfad mit etwas einfacher Kraxelei.
Am Gipfelkreuz – durchatmen, in die Weite schauen, bibbernd die Regenjacke drüber ziehen. Wolkenfelder drängen nach oben und hüllen mich ein. Wir überschreiten den Hochschober und steigen ebenso in wesentlich leichterer Kraxelei (teilweise drahtseilgesichert) hinab zum Leibniztörl. Dort erwartet uns der glitzernde Gartlsee, bevor es wieder hinab zur Hochschoberhütte geht und von da auf altbekanntem Bergwaldweg hinab zum Auto.
Bergtour mit Hund: Überschreitung Hochschober
EIn GPX-Track mit Höhenprofil befindet sich hier.
Die Klettereien halten sich im überwiegend ersten Schwierigkeitsgrad, maximal zweiten. Da ich alleine unterwegs war, gab es nur ein, zwei Stellen, wo es ein kurzes am Hundepopo-schieben und -stützen notwendig war. Sonst war alles für Herrn Hund frei kletterbar.
Je nach Witterungsbedingungen bitte an Grödel, Steigeisen oder Pickel denken! Im Whiteout ist die Orientierung am Grat sehr schwierig und durch die Ausgesetztheit besteht Absturzgefahr.
Ich bin die Tour mal wieder mit minimalistischer Trailrunningausrüstung gegangen inklusive Zuggeschirr für den Hund. Für einen Hund, der mehr Unterstützung und Sicherheit braucht, ist das Ruffwear Webmaster Harness empfehlenswert.
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