Mountainbiken mit Hund (Enduro) – Elba
Spaß haben ;)

Mountainbiken mit Hund (Enduro) – Elba

Die with memories, not dreams. (unbekannt)

Die Insel Elba, eine italienische Mittelmeerinsel, ein Kleinod, deren Ausdehnung in Ost-West-Richtung nur 27 km und in Nord-Süd nur 18 km beträgt. Doch auf dieser kleinen Fläche tummeln sich kunterbunte Dörfchen mit Palmen an den Hang geschmiegt, kristallklares Wasser und jede Menge Trails. Dafür sind wir hier: Mountainbiken (Enduro) mit Hund auf der Insel Elba. Und nebenbei noch etwas Wassersport und Urlaub 😉 . Video bitte in HD schauen.

Bereit zum Downhill
Bereit zum Downhill
Mountainbiken mit Hund auf Elba (Enduro)
Mountainbiken mit Hund auf Elba (Enduro)
Trails ohne Ende
Trails ohne Ende
Offizieller Radweg ;)
Offizieller Radweg 😉
Durch die Berge...
Durch die Berge...
Meerblicke auf dem Rad
Meerblicke auf dem Rad
Auf an den Strand!
Auf an den Strand!
Bereit zur Abkühlung
Bereit zur Abkühlung

Mountainbiken mit Hund auf Elba (Enduro)

Brrr… meine Zähne schlagen aneinander, so kalt ist es hier oben auf dem Monte Perone, dem ersten Berg der heutigen Tour. Durchgeschwitzt ziehe ich alles an, was ich habe – das ist nicht viel, denn Fräulein Neunmalklug hat früh am Parkplatz die lange Hose und dicke Jacke vom Rucksack ins Auto verfrachtet. Die Abfahrt wird eisig, die Knöchel treten weiß hervor, meine Knie schlottern. „Abzweig Via dei Monte“ piepst mein Navi mit dunkelroter Steigung. Sofort schalte ich wieder in den Durchgeschwitzt-Modus. Endlich oben angekommen schlängelt sich ein traumhafter Pfad höhehaltend die Flanke entlang, unten funkelt das Blau. Ein nächstes Bergauf-Ächz-Stück und wir stürzen uns in die Abfahrt. Flowig, technisch, rockig, doch soweit alles fahrbar, jippie! Eine wohlverdiente Abkühlung im Meer, dann rollen wir die aussichtsreiche Inselstraße zurück. Der Duft von Italien, vom Mittelmeer – Pinien, grüne Weinblätter in der Sonne, bunte Blüten. Dazu Möwen über uns kreisend, die Schwingen weit. Kakteen und Palmen im Wechsel. Doch bevor wir wieder uns in den Schlafsack kuscheln dürfen, folgt laut Tourenbeschreibung „etwas technischer Uphill“. Klar, kein Ding, denke ich mir. Fluche aber dann die ganzen knapp 4 km und 300 hm hindurch. Durch Dornen, über Felsen und balancierend über eine aus halb versunkenen Bambusstangen gebauten Brücke über einen Bach. Schweiß brennt in den Augen. Doch jeder Meter muss allein bewältigt werden. Irgendwann falle ich jubelnd ins Auto ein. Was für ein Tag.

Mountainbiken (Enduro) mit Hund auf Elba
Mountainbiken (Enduro) mit Hund auf Elba
Trailträume
Trailträume
Spaß haben ;)
Spaß haben 😉
Airtime sammeln ;)
Airtime sammeln 😉
Mountainbiken mit Hund auf Elba (Enduro)
Mountainbiken mit Hund auf Elba (Enduro)
Bikepark Capolivieri
Bikepark Capolivieri

Wir treten mühsam bergauf und rollen trailverliebt bergab – die Trailcenter und Bikeparks sind noch verlassen. Sowohl die fantastischen Enduropfade im Granit und Sandstein im Südwesten der Insel, als auch im Trailparadies der Calamite Halbinsel. Hier wurde jahrelang Eisenerz abgebaut, in Gängen, welche bis weiter unter des Meeresspiegel reichen. Und hier toben wir uns aus. Okay, der einzige Traildog hier. Okay, auch nahezu die einzige ohne E-Antrieb. Und ja, wie meist – auch die einzige Frau. Ein Mix aus flowigen Trails durch Pinienwälder, aus technischen Schlüsselstellen, wo man am besten zweimal überlegt und schaut, bevor man sich hineinwagt. Wenn der Vierbeiner nicht mehr mit mag, döst er im Schatten und ich mache mich allein auf den Weg. Den Berg hinauf und hinunter. Abends, bevor die Sonne untergeht, noch zu einer Endurorunde. Niemand ist mehr hier. Nur die Schmetterlinge, die Vögel und die schon orangenen Strahlen der Sonne, welche durchs Grün lugen.

Standuppaddeln mit Hund auf Elba
Standuppaddeln mit Hund auf Elba
Im Sturm
Im Sturm
Windstille Grotten von außen...
Windstille Grotten von außen...
... und innen
... und innen

Paddeln mit Hund im Mittelmeer

Durch die stürmische See, verschnaufend in windstillen Grotten paddeln wir, das Wasser kräuselt sich im Wind. Auf einer kleinen vorgelagerten Insel kreisen unzählige Möwen kreischend über uns. Und wenige Tage später ist es so still und ruhig, dass man vom Board aus die Fische und Quallen im klaren Blau beobachten kann. Wir starten erneut, folgen der Küstenlinie, vorbei an zwei Bergwerksruinen der Eisenerzlagerstätte, vorbei an den vereinzelten Fischerbooten und Segelyachten. Dort am Horizont das felsige Korsika und dort das langgestreckte Sardinien. Möwen in der steilen Felsküste und über uns – mal schnattern sie wie Enten, dann maunzen sie wie rollige Katzen. Breiten ihre Schwingen weit und fliegen haarscharf über unsere Köpfe hinweg. Etwas weiter weg ragen winzige Felsinseln aus dem Wasser. Eine Vogelversammlung, sie spreizen die Flügel, als wir uns nähern. Schauen uns an in der Stille. Unsere schaukelnde Nussschale und unsere staunenden und neugierigen Gesichter. 

Nicht nur über, sondern auch unter Wasser gibt es einiges zu entdecken. Während der Vierbeiner wohlverdient vor sich hin schnarcht, zwänge ich mich wieder in den dicken Neoprenanzug, Handschuhe und Socken an, Flossen  und Maske auch, ab in die Fluten. Eine faszinierende Welt im Schwebezustand. In riesigen Fischschwärmen tauche ich ein, lasse mich treiben. Erkunde Grotten und ihr Gluckern, wenn das Wasser verschwindet in diesem Löchern im Fels. Und auf einmal – ich hebe meinem Kopf im Dunkeln einer Felsgrotte – ist da noch ein Licht, ein anderer Ausgang. Ein kleiner Tunnel, der auch wieder ins Freie führt. Tief durchatmend warte ich den nächsten Wellenschwung ab. Dann los! Schmal machen, durchzwängen, abtauchen und durch die glatten Felswände tauchen – hinaus ins die Wogen des Meeres.

Paddelexpedition im Mittelmeer
Paddelexpedition im Mittelmeer
... zu Bergwerksruinen
... zu Bergwerksruinen
... im Sit on Top-Paddel-Stil
... im Sit on Top-Paddel-Stil
... und im Stand-up-Paddelstil
... und im Stand-up-Paddelstil
... zu winzigen Felsinseln
... zu winzigen Felsinseln
... und wunderschönen Augenblicken
... und wunderschönen Augenblicken
Unter Palmen
Unter Palmen
orange-rote Dörfer
orange-rote Dörfer
Unter Kakteen
Unter Kakteen
Im Blütenmeer
Im Blütenmeer

Leben

… kann manchmal so einfach sein. Wie wenig man braucht. Auf unserer rollenden drei Quadratmeter-Wohnung, wahlweise mit Meer- oder Bergblick, haben wir alles mit dabei. Das Mountainbike samt Downhillprotektorenausrüstung,  Reperatur- und Ersatzzeug, Wander- und Klettersachen, Paddel- und Schnorchelausrüstung. Sachen für den Job, Küche, Bad, Schlafzimmer – wahlweise baumelnd in der Hängematte oder unter einem verglasten Sternedach. Bücher, Yogamatte und ganz viele Erinnerungen von gemeinsamer Zeit mit Freunden und lieben Menschen. Vielleicht reisen wir nicht ganz hygienisch korrekt. Die Salz-, Schweiß-, Sonnencreme- und Staubschichten stapeln sich bestimmt. Doch wer braucht eine warme Dusche mit Seife, wenn er auch vier Wochen lang ins Mittelmeer eintauchen kann… Und die Fellnase? Sie düst über die Trails, schaukelt mit auf unserer Nussschale, frisst und schläft. Nachts sind wir wie ein altes Ehepaar – Herr Hund schnarcht fürchterlich, ich schimpfe und stupse ihn so lange an, bis er sich auf seine andere Seite legt und die Geräusche etwas weniger laut aus dem Schnäuzelchen kommen. Und wenn er wild zuckend träumt, dann wackelt unser ganzes Zuhause. Tja, Tage wilder Freiheit. Flausen im Kopf und Sonne im Herzen. Eine knappe Woche haben wir noch – entspanntere Tage und etwas mehr „Urlaub“ warten auf uns. 🙂

Seele baumeln lassen
Seele baumeln lassen
Abendstimmung
Abendstimmung
Bereit zum Sonnenuntergang
Bereit zum Sonnenuntergang
Tägliches Staunen
Tägliches Staunen
Kuschelbär
Kuschelbär
Schnarchi
Schnarchi
Licht am Ende des Tunnels
Licht am Ende des Tunnels
Kleines Paradies
Kleines Paradies
Fels in der Brandung
Fels in der Brandung
Stadtbummel
Stadtbummel
Zitronenbäume in Porteferraio
Zitronenbäume in Porteferraio
Segelschiff im Hafen
Segelschiff im Hafen

Tourentipps Elba in diversen Onlinequellen, Trailforks-App, Osmand MTB-Layer oder hier als Trailbuch mit GPX-Tracks
P.S.: Wer sich weiter von der Küste entfernt, außer Sicht und Reichweite von Booten ist und in keinen schwimmtauglichen Hund mehr hat, sollte sich eine Rettungsweste* für den Vierbeiner anschaffen – bzw. auch so – für uns wurde es höchste Zeit und für nächste Touren werden wir eine benutzen)
*(Affiliatelink)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hallo Francie, wieder mal ein wunderschöner Beitrag mit tollen Bildern.
    Dieses Downhill-Ding sieht bei dir so einfach aus. Mir tun schon vom Zusehen die Knochen weh.
    Hat den Film dann doch jemand anderes gedreht oder bist du dann immer wieder den Berg hochgerannt, um die Kamera zu holen?
    Alles Gute uns viel Spaß weiterhin!

    Grüße Ulli

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