Radreise Dänemark – Schweden: 3 Wochen Sonne des Nordens
Yoga am Strand

Radreise Dänemark – Schweden: 3 Wochen Sonne des Nordens

Wenige Tage nach meiner Heimkehr von der Balkan-Radreise saß ich schon wieder im Zug – diesmal Richtung Norden, nach Kiel. 3 Wochen sollte meine herrliche, sonnige und erholsame Radreise durch Dänemark und Schweden dauern. Genuss und Ruhe pur!

Tagebucheintrag Zugfahrt nach Kiel: „Ich glaub es geht schon wieder los…  Regentropfen kratzen leicht an mein Fenster, Felder im Nebel liegen, fliegen vorbei. Ich möchte nicht vorwärts fahren, nicht sehen, was mich erwartet. Ich schaue zurück, aber halte nicht fest an den Bäumen, an den Häusern und Menschen, die vorbeifliegen. Sehe nur zu, wie sie langsam, aber sicher entschwinden und blicke zurück. Ein kleines Lächeln stiehlt sich in mein Gesicht. Vielleicht – vielleicht wird ja wirklich alles gut. Oder sogar noch besser. Nicht so viel denken, treiben lassen, Augen schließen und genießen.“

Beginn der Radreise Dänemark Schweden - Zelten an der Ostsee
Beginn der Radreise Dänemark Schweden - Zelten an der Ostsee
Biwakplätze in Dänemark
Biwakplätze in Dänemark

Ich folgte dem Ostseeradweg über Glücksburg um nach Dänemark zu gelangen. Auch dort gibt es herrliche Radwege und legale Biwakplätze. Ganz so legal war mein Nachtlager auf der Bank im Wildgehege vor Middelfart zwar nicht, aber wer darf schon unter Hirschen schlafen? Mitten in der Nacht wachte ich auf und noch im Halbschlaf überlegte ich fieberhaft, wo ich denn gerade bin… Ich grübelte und ging alle Optionen durch, aha, Dänemark! Ich war in Dänemark. Zufrieden schlief ich wieder ein. Über Korsor und Kopenhagen gelangte ich mit dem Zug nach Malmö, dort begann ein weiterer traumhafter Radweg: Westküste Schweden. Diesem folgte ich von Helsingborg nach Göteborg. Von dort weiter, immer weiter die Westküste entlang nach Norwegen.

Unterwegs hatte ich eine wunderbare Begegnung mit Anders – Anders, ein älterer, schlanker Mann mit grauem Haar und einem klapprigen Fahrrad. Ich fuhr an ihm vorbei mit meinem Norwid-Schwerlast-Rad und wir kamen ins Gespräch. Er erzählte mir aus seinem Leben, ich etwas aus meinem. Ich weiß nicht mehr genau was, nur eines weiß ich noch: Immer wenn Anders lachte, schaukelte er auf seinem Rad gefährlich hin und her, schwankte, wackelte, fing sich wieder, nur um Sekunden später wieder einen laut dröhnenden Lachanfall zu bekommen. Wow! Ich habe es jetzt noch im Ohr und auch dieses Gefühl dabei. Ich freue mich so unglaublich, mit welcher Lebensfreude dieser alter Mann sich dem Gegenwind des Lebens stellt. Seine strahlenden, spitzbübischen Augen lächelten mich noch lange Zeit zuhause an: Ich hatte ein Foto von ihm an meiner Wand aufgehängt, um mich jeden Tag daran zu erinnern, dass lachend die Welt tausendmal schöner ist. Danke Anders.

Sonnenuntergang allein am Strand in Schweden
Sonnenuntergang allein am Strand in Schweden
Stillleben - perfekter geht es nicht...
Stillleben - perfekter geht es nicht...

Ich hatte wirklich Glück mit dem Wetter, bis auf zwei kleine Schauer gab es nur Sonne und das Anfang Oktober! Die Radwege waren super angenehm zu fahren, kaum andere Menschen waren unterwegs, sodass ich abends den Strand für mich allein hatte. Ich radelte bis hinter die norwegische Grenze, dann kehrte ich um, damit ich meine Fähre in Göteborg noch erwischte, die mich zurück nach Kiel bringen soll. Für den Weg zurück suchte ich mir eine Route durch das Landesinnere und verstärkt merkte ich, wie es hier langsam Herbst wurde. Ausgehungert fiel ich über das Frühstücksbüffet auf der Fähre her. Am Morgen in Kiel, abends zuhause. Drei Wochen Genuss-Radreise durch Dänemark und Schweden – ich war erholt und gestärkt durch diese wunderbare Zeit, die Stille am Meer, die angenehmen Radwege und die breite Palette der Supermärkte 😉

Wundervolle ruhige Landschaft, hier in Myggenäs
Wundervolle ruhige Landschaft, hier in Myggenäs

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