Wintertrekking – Backcountry Skitouren – Winterzelten mit Hund
Glücksmomente ;)

Wintertrekking – Backcountry Skitouren – Winterzelten mit Hund

Wer ins kalte Wasser springt, taucht ins Meer der Möglichkeiten. (Finnisches Sprichwort)

Tiefer Schnee, eisige Stürme, gefrorene Natur – wer im Winter sicher und mit Freude draußen unterwegs sein möchte, muss ein paar Kleinigkeiten mehr beachten als in warmen Sommernächten. Für mich und die Fellnase geht nichts über Schnee. Damit unsere wilden Touren immer ein kleiner Genuss werden (naja, manchmal wünscht man sich schon die warme Dusche und eine Tasse Tee auf dem Sofa 😉 ), hier ein paar Tipps für Mehrtagestouren im Schnee, egal ob beim Wintertrekking, bei Backcountry Skitouren oder einfach nur beim Winterzelten mit Hund.

Winterzelten mit Hund
Winterzelten mit Hund

Bei Temperaturen unter null Grad und einem anstrengenden Tag im Schnee streckt die Fellnase als Erste das Schnäuzchen ins Zelt. Wie schütze ich mich und meinen Hund vor der Kälte?

Zelten im Schnee

Für das Zelten im Schnee gibt es ein paar kleine Dinge, die man wissen sollte:

  • Untergrund der Zeltfläche vorher platt treten, sonst liegt man nach kurzer Zeit in einer unangenehmen Kuhle.
  • Nicht nur einen warmen Schlafsack (am besten Daune) sondern auch eine ausreichend isolierte Isomatte verwenden (R-Wert beachten, er gibt den Wärmedurchgangswert an – nähere Infos hier).
  • Damit sich zwischen Zeltboden und Isomatte (eine aufblasbare wie z.B. die Neoair Xtherm* mit hohem R-Wert) keine Feuchtigkeit sammelt, ist es ratsam eine Schaumstoffisomatte (z.B.  Thermarest Z-Lite* drunter zu legen. Dies erhöht auch die Wärmeleistung.
  • Bei starkem Schneefall regelmäßig das Zelt von aufliegendem Schnee befreien. Sonst könnte es im schlimmsten Fall zum Gestängebruch kommen. Auf jeden Fall wird durch die Schneebedeckung die Durchlüftung stark eingeschränkt.
  • Eingeschränkte Belüftung heißt im Winter: Feuchtigkeit im Zelt. Und das sollte vermieten werden. Also Belüftungen auf!
  • Bei Zelten mit viel Meshanteil vereist und verklebt das Innenzelt beim Zusammenlegen. Vorsicht beim Wiederaufbau! Es gibt spezielle Winterzelte mit Schneelappen oder auch Dreijahreszeitenzelte.
Abenteuer im Schnee - die Fellnase ist dabei! Wintertouren mit Hund
Abenteuer im Schnee - die Fellnase ist dabei! Wintertouren mit Hund

Winterzelten mit Hund

Zum einen ist es natürlich vom Hund selbst abhängig. Mexx mit seiner dichten Unterwolle friert weniger als ein Rhodesian Ridgeback mit wenig Fell. Dafür gibt es dementsprechende Hundemäntel. Für Mexx nutze ich meine alte Fleecejacke, die ich ihm quasi als Schlafanzug drüber ziehe. Dann kuschelt er sich zwischen den Schlafsäcken ein und wird zusätzlich noch von nicht benötigten Kleiderstücken zugedeckt. Wichtig ist auch eine Isolierung von unten, hierfür kann man Teile einer Isomatte oder Sitzkissen verwenden. Wenn ein Hund beim Einschlafen kurz zittert, heißt das nicht zwingend, dass er friert – manchmal dient dieses Zucken auch zur Muskelentspannung bzw. zeigt, dass die Fellnase schon im Land der Träume Schneebälle jagt. 😉

Mit Hund Winterzelten auf Mehrtagestouren im Schnee
Mit Hund Winterzelten auf Mehrtagestouren im Schnee

Warm bleiben auf Wintertouren

Neben Daune ist für kalte Temperaturen Merinowolle absolut zu empfehlen. Sie trocknet schnell und im Gegensatz zu Daune (Ausnahme hydrophobe, also wasserabweisende Daune – Erfahrungen hier) wärmt sie auch noch, wenn sie nass ist. Da im Winter der Rucksack überwiegend aus dem riesigen Schlafsack besteht, muss man platzmäßig etwas sparen. Für Mehrtagestouren im Schnee begnüge ich mich da an Klamotten nur mit einem Paar Wechselsocken, langer Unterhose, ein Merinoslip und einem Notwechselshirt – alles aus Merinowolle. Achja, sie stinkt auch nicht so schnell 😉 . Zuzüglich natürlich zu der Kleidung, die ich bereits am Körper trage und einer Daunenjacke. 

Um Klamotten zu trocknen, der erste Tipp: Nicht so viel schwitzen! Wer schwitzt, der friert. Also lieber eher ausziehen, als nasse Sachen am Körper kleben haben. Wenn man etwas trocknen möchte wie z.B. Socken oder Handschuhe, dann mit in den Schlafsack nehmen und durch Körperwärme trocknen. Dies gilt aber nur für feuchte und nicht zu nasse Sachen. Ein nasser Schlafsack sollte vermieden werden – darauf achten, dass man nicht an die oftmals feuchten Zeltwände stößt.

Und sonst? 

  • Bewegung hilft! 🙂 Kalte Zehen und Finger werden nach paar anstrengenden Metern im Tiefschnee schon wieder warm.
  • Warme Füße sind wichtig auf Tour – wasserdichte, warme Schuhe benutzen und ggf. Gamaschen.
  • Auf Pausen gleich die Daunenjacke drüber, damit man nicht auskühlt.
  • Für Warmduscher und als kleiner Luxus: Taschenofen *
  • Kopf mit Stirnband oder Mütze schützen.
Winterzelten mit Hund - Küche im Schnee
Winterzelten mit Hund - Küche im Schnee

Kochen auf Wintertouren

Abends im Zelt hocken, den Schnee rieseln hören, warmen Tee schlürfen, die Nudeln brodeln im Topf: Für diese Momente lohnt sich das doch, oder? 😉 Damit die Küche nicht kalt bleibt auf Wintertouren:

  • Obiges Foto zeigt einen Benzinkocher. Auch Gas ist möglich, hierbei jedoch bei sehr kalten Temperaturen Wintergas wählen. Die Gaskartusche vorher anwärmen im Schlafsack oder in der Jacke.
  • Stark erhöhte Brennstoffmenge durch Schnee schmelzen! Nichts mit 8 Minuten Nudeln kochen… einen Topf Schnee schmelzen braucht sehr viel Geduld… Ein wenig Wasser und nasser Schnee beschleunigen das Ganze. Bei trockenem Pulverschnee braucht man sehr viel Schnee.
  • Feuerzeug vorher in Jackentasche oder Hand anwärmen, sonst zündet es nicht. Alternativ: Zündstein oder wasserdichte Streichhölzer.
  • Viel trinken und Thermoskanne nicht vergessen! Diese lagere ich nachts immer im Schlafsack, dass sie nicht so stark auskühlt.
  • Das Beste: täglich frische Gefrierkräuter! Eine Packung Kräuter aus dem Frost peppt jedes Essen auf. 😉
So und nun? Ab in den Schnee! 🙂

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. hallo Francie,
    schöne Winterfotos 🙂
    Wo warst du denn unterwegs? Skandinavien ist ja leider diesen Winter ausgefallen 🙁
    Hast du einen Vorschlag für eine Pulkatour mit Zelt?

    1. Hallo Eberhard!

      Also wenn du in Deutschland bleiben möchtest – Schneelage vorausgesetzt und nicht in den Alpen – könnte ich dir den Erzgebirgskamm (Skimagistrale) empfehlen. Bayrischer Wald könnte auch eine Option sein. Ich war im Erzgebirge – meiner alten Heimat. Dort ist es wild und einsam 🙂

      Liebe Grüße!

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