Das Wandern ist des Hundes Lust? Trekking und (Fern)wandern mit Hund? Na sicher! Denn die treue Seele auf vier Pfoten möchte überall mit dabei sein und zusammen mit dem Zweibeiner tolle Abenteuer erleben. Ein gemeinsamer Wanderurlaub bringt das Mensch-Hunde-Team noch näher zusammen. Hier ein paar Tipps und Hinweise aus meinen Erfahrungen.
Vorraussetzungen für Trekking und (Fern)wandern mit Hund
Bevor die Planung überhaupt losgeht, sollte man sich fragen: Bin ich und ist mein Hund fit dafür? Eine Sofakartoffel würde untrainiert natürlich schon nach wenigen Kilometern aufgeben oder sich Verletzungen durch Überlastungen zu ziehen. Deshalb: Fitness- und Gesundheitszustand im Blick haben und realistisch beurteilen, bei Unsicherheit Tierarzt fragen. Und danach kann entsprechend geplant werden.
Routenwahl & Etappenlänge
Der Hund bestimmt indirekt, welche Wanderungen, welche Trekkingroute möglich ist. Prinzipiell ist erstmal vieles möglich, jedoch sollte man darauf achten, dass nicht zu viele Asphaltstrecken dabei sind – gerade im Sommer! Heißer Asphalt und Hundepfoten vertragen sich nicht so gut. Auf der anderen Seite stehen technische Schwierigkeiten z. B. Kletterstellen im alpinen Bereich oder Leitern. Dies sind allerdings Ausnahmen und können vorher recherchiert und umgangen werden. Es gibt eine Unzahl an Routen und Wegen für Trekking und (Fern)wandern mit Hund.
Auch die Anzahl und Dauer der Pausen richtet sich nach deinem Hund. Er kann nicht mit dir reden, also sei aufmerksam und beobachte ihn. Hängende Zunge, langsam hinterher trottend und bei jedem Stehenbleiben legt er sich in den Platz? Hier ist eine Pause dringend angesagt! Für den Hund ist es besser die warmen Mittagsstunden zu ruhen, bei kühleren Temperaturen ist er leistungsfähiger.
Ich persönlich bin am meisten in den Bergen mit Hund trekken, denn gerade da herrschen ab einer bestimmten Höhe auch hundefreundlichere Temperaturen im Hochsommer.
Trekking mit Hund: Versorgung des Hundes
Keiner kann wochenlang Hundefutter mit sich herumschleppen. Mexx bekommt energiereiches und gelenkunterstützendes Futter von Josera*. Ich handhabe das so: Zu Beginn ein Vorrat für etwa 4 bis 5 Tage eingepackt (knapp 2 Kilogramm) und unterwegs bekommt Mexx auch mal die Hälfte von meinem Abendessen. Im Supermarkt wird – wenn vorhanden – hochwertigeres Hundefutter gekauft, Trockenpansen, getrocknete Innereien und frisches Rindergehacktes. Mit dabei habe ich auch Gelenkpellets* aufgrund der hohen Dauerbelastung.
Und: Wenn die Fellschnauze nicht unterwegs schon aus Bächen trinkt – regelmäßig Wasser anbieten! Bei sehr hohen Temperaturen droht vor allem bei dickem Fell eine Überhitzung. Ein kühles Bad bietet Erfrischung und wirkt durch die Verdunstungskälte auch noch nach.
Bei Hochsommerwetter passe ich meinen Tag dem Hund und seinem Temperaturempfinden an. Das heißt, wir laufen eher in den angenehmen Morgen- und Abendstunden und betreiben mittags ausführlich Siesta – am besten im Schatten an einem See oder Wasser.
Hunderucksack beim Trekking mit Hund?
Für längere Touren und gerade wenn man mit Zelt unterwegs ist: Sehr empfehlenswert! Ich verwende seit Jahren den Ruffwear Palisades Pack* (Langzeitbericht hier). Der Hund kann angepasst an sein Körpergewicht sein Futter und Trinkwasser tragen. Das Rucksackgewicht sollte maximal etwa ein Fünftel des Hundegewichtes betragen. Um den Hund nicht zu überlasten, gewöhnt man in vorher an das Tragen auf Tages- oder Wochenendtouren und steigert mit der Zeit die Beladung und die Dauer.
Weitere Vorteile sind u. a. der praktische Haltegriff, mit dem man den Hund auch über schwierige Stellen heben kann. Zudem werden gerade überdrehte Hunde durch das Rucksackgewicht und die Aufgabe des Tragens ruhiger.
Bitte immer darauf achten, dass der Hunderucksack korrekt eingestellt ist, um Scheuerstellen zu vermeiden. Er sollte nicht zu eng sitzen und das vordere Band nicht in die Achseln einschneiden.
Trekking mit Hund: Packliste
Was braucht der Hund unterwegs? Ich bin ja eher spartanisch unterwegs, aber einige wichtige Dinge dürfen nicht fehlen:
Laufgürtel* von Non Stop Dogwear (trägt Frauchen)
Bungeeleash (Dehnleine)*
Faltnapf* (auch für Mensch und Müsli geeignet 🙂 )
Futter und Wasser
Hundesonnenbrille* bei Bedarf (Schnee, Höhensonne etc.)
Pfotenschutzschuhe* (bei spitzsteinigem Untergrund in den Bergen gibt es manchmal wunde Pfötchen, welche aber sehr schnell wieder heilen.)
Impfausweis und Maulkorb bei Bedarf für Zug- und Busfahrten
Stück Isomatte zum Drauflegen (ich habe einfach etwas von meiner Thermarest Z-Lite* abgeschnitten.)
Decke oder Jacke (Mexx hat eine alte Fleecejacke von mir für kalte Nächte) oder Hundeschlafsack fürs Zelt
Leckerlibeutel* und Hundekottüten (damit immer ein kleiner Snack parat ist, die Türen sind auch gute Müllsäcke für unterwegs)
Eine komplette Packliste auch für den Zweibeiner findet ihr hier.
Zelten mit Hund
Tja, eigentlich gibt es drei theoretische Möglichkeiten, wo der Hund schlafen kann:
Außerhalb des Zeltes (brrr, nein, das ist sehr unfreundlich dem Hund gegenüber)
Im Vorzelt (ein Mittelweg für nicht so kalte Nächte und wenig Platz im Zelt)
Im Innenzelt (meine Wahl, wenn ich allein unterwegs bin oder mit ausreichend Platz im Zelt)
Meistens reicht eine dünne Unterlage für den Hund zum Liegen aus, zugedeckt wird er, wenn es frostig wird. Mexx schüttelt das nur oftmals nachts eh von sich runter, deswegen gehe ich davon aus, dass er nicht friert, wenn er sich als Felldonut zusammengerollt hat und schnarcht. 😉
Trekking mit Hund: Ganz natürlich - einfach machen
Klar könnte man jetzt noch mehr schreiben: aber eigentlich ist das Wandern mit Hund eine natürliche Angelegenheit. Mit etwas Übung, Weitsicht und Aufmerksamkeit wird man sehr schnell einen Weg finden, wie das gemeinsame Abenteuer wunderschön ist. Jeder Hund, jeder Mensch ist anders, deswegen probiert es einfach aus und habt Freude und Geduld dabei! 🙂
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