Mit Hund auf Skitour? Für meinen Hund Mexx ist es das Größte und wir sind seit einigen Jahren regelmäßig und mit Begeisterung unterwegs. Hier ein paar Hinweise und Tipps, die es zu beachten gilt, damit es für Vier- und Zweibeiner freudvoll und ohne Blessuren abgeht.
GANZ WICHTIG: Euer Hund sollte fit sein und solche oder ähnliche Belastungen gewöhnt sein. Mittlere bis größere Hund eignen sich am besten dafür, aber auch kleinere Vierbeiner können sich durch Tiefschnee bahnen 😉 Bei Zweifel klärt das bitte mit eurem Tierarzt ab! Ihr kennt euren Hund am besten, überfordert ihn nicht und plant regelmäßig Pausen ein!
Allein mit Hund auf Skitour? Erlebnisbericht und Tipps hier.
Ausrüstung für eine Skitour mit Hund
HUNDEGESCHIRR
Seit ein paar Monaten verwende ich das Non Stop Dogwear Free Motion Harness* (hier ein Testbericht) inklusive des Running Belts* und der Bungee Leash*. Es ist eine unglaubliche Verbesserung in Vergleich zu früheren Geschirr- und Leinenkombinationen! Sowohl was die Kraftübertragung für mich als auch die Bequemlichkeit für den Hund betrifft. Keine wundgeriebenen Stellen, keine Einschränkung in der Bewegungsfreiheit und für mich keine ruckartigen Stößen und schmerzhaftes Abschnüren, wenn ich mir die Leine um den Bauch gebunden habe oder in den Rucksack eingehängt habe. Also auch wenn der Preis recht hoch ist, dies ist eine sehr gute und langfristige Investition, nicht nur für Skitouren sondern auch zum Laufen, Wandern oder Radfahren.
SONNENBRILLE FÜR DEN HUND
Ja, für den Hund! Nicht nur der Mensch kann sich die Augen verblitzen, auch der Vierbeiner. Ich nutze die Hundesonnenbrille* eher nur in der Kombination Schnee und grelle Sonne, denn dort ist sie auch dringend anzuraten! Niemand möchte einen schneeblinden Hund. Im Wald oder bei bewölkten Himmel verzichte ich, beziehungsweise erspare Mexx die Brille. Verständlicherweise kann er sie nicht so richtig leiden und versucht mit den Pfoten, Schütteln oder Wälzen sich ihrer zu entledigen. Dies legt sich aber meistens, wenn man geduldig ist und immer wieder die Brille aufsetzt, sodass der Hund merkt: Wehren bringt nichts… Und zudem geduldetes Tragen belohnt mit Lob und Leckerli, dass er erkennt, dass so eine Brille nichts Schlimmes ist. Wenn Mexx beschäftigt ist, das heißt mit Laufen und Ziehen im Zuggeschirr, dann ignoriert er die Sonnenbrille. Erst in Pausen fängt er erneut an, sie loswerden zu wollen. Trotzdem: Zum Schutz der Hundeaugen – auch wenn sie nicht durchgängig getragen wird.
SONNENCREME
Hat vermutlich eh jeder Skitourengeher mit dabei: die Sonnencreme. Ich benutze sie ab und an, wenn ich länger bei Kaiserwetter unterwegs bin, um Mexx etwas die Innenohren einzucremen und so vor Sonne zu schützen. Am besten eine mineralische Sonnencreme verwenden.
FALTNAPF + WASSER + FUTTER
Eigentlich selbsterklärend. Wenn ich mir Mexx auf Skitour anschaut, dann ist er mehrere Stunden in höchster Belastung. Sowohl bergauf beim Ziehen, als auch natürlich bergab im rasanten Galopp durch den Tiefschnee. Ich nutze diesen Faltnapf*, auch für den persönlichen Bedarf geeignet. Mexx bekommt hochenergetisches Futter*, welches seine Gelenke mit unterstützt. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, bietet es sich an, das Trockenfutter etwas in Wasser einzuweichen, so ist es auch besser verdaulich.
PFOTENSCHUHE
Pfotenschuhe* nutze ich auf Skitour nicht, zu groß scheint mir die Gefahr, dass sie bei meinem Rabauken verloren gehen. Generell empfehlenswert vermutlich nur bei eisigen Bedingungen mit Bruchharsch, bei sonstigen Schneebedingungen geht es auch ohne Schuhe.
Aufstieg und Abfahrt: Skitour mit Hund
Der AUFSTIEG einer Skitour mit Hund ist klar: Der Hund angeleint, am besten im Zuggeschirr, und der Mensch hinterher. Für nicht so fitte Hunde, die nicht noch die extra Zugbelastung brauchen, läuft der Hund ganz normal nebenher. Eine lange Schleppleine ist nicht ganz so optimal, da sie sich verheddern kann oder im Fall, dass man schnell reagieren muss, um den Hund vor abwärtsfahrenden Skifahrern zu schützen, das Heranholen länger dauert. Bei Spitzkehren den Hund kurz warten lassen oder die Leine straffen, wenn er um die Kehre herum ist, der Zweibeiner aber noch nicht. Andernfalls bekommt man einen schrägen Zug den Hang hinauf und hat Schwierigkeiten in der Spur zu bleiben.
Die ABFAHRT mit Hund auf Skitour: also gleich vorneweg – auch wenn man theoretisch den Hund angeleint lassen müsste, tut es bitte nicht! Der Hund sollte frei laufen, ein gewisser Gehorsam vorausgesetzt. Dadurch können böse Stürze entstehen. Wie händle ich die Abfahrt? Nun, generell suche ich mir überwiegend Skitourenziele heraus, die nicht so stark frequentiert sind oder passe den Start zeitlich an, um nicht in der Rush Hour unterwegs zu sein, das heißt entweder sehr früh oder als Letzte starten, je nachdem was die aktuelle Lawinensituation anbietet. So kann man schon ein großes Hauptproblem umgehen: Viele Tourengeher, die zeitgleich abfahren und mittendrin springt auch noch ein Hund umher… dies ist sehr gefährlich und führt zu Empörung bei den Hundelosen.
Ist man mindestens zu zweit, so vereinfacht sich die Abfahrt noch einmal. Der eine beginnt die Abfahrt, der zweite hält den Hund noch bei sich. Hat der Erste einen sicheren Haltepunkt gefunden, gibt der Zweite oben den Hund frei, sodass er zum Ersten laufen kann, welcher ihn während der Abfahrt des Zweiten sichert. Dieses strikte Vorgehen ist nicht immer notwendig, je nach Schneesituation ist man mit Skiern eh schneller und schafft so den wichtigen Abstand zum Hund. Ohne Abstand kann es zu schlimmen Schnittwunden an den Hundebeinen kommen, wenn dieser in die Skier gerät, weil er vor einem Schwung nicht gesehen wurde.
Nachsorge
Prüft die Pfoten auf Verletzungen, welche durch Bruchharsch, Eis, Steine oder Skikanten entstehen können. Manchmal verklumpt der Schnee zwischen den Zehen auch zu Eisbatzen, was den Hund immer zu einem Austreten nach hinten veranlasst. Ausreichend Futter und Wasser bereit stellen und für genug Ruhe sorgen – dann kann es bald wieder auf Skitour gehen 😉
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