Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut. (unbekannt)
Die Tour du Queyras ist eine mehrtägige Mountainbiketour in den Alps de Haute Provence, den südlichen französischen Alpen. Der Queyras wird den Cottischen Alpen zugeordnet und beherbergt eine Vielzahl einsamer Singletrailparadiese. Mit nahezu 100% Offroad-Anteil, traumhaften schönen Abfahrten zwischen flowig und technisch und schweißtreibenden Uphills mit langen Schiebe- und Tragepassagen bietet die Tour du Queyras auf bis zu 200 Kilometern und bis zu 10.000 Höhenmetern ein Abenteuer für bikeverliebte Abenteurer. Tour du Queyras – Bikepacking mit Hund – Eindrücke von unterwegs. Video bitte in HD schauen.
Die ersten 50 Höhenmeter und ich wäre am liebsten wieder umgedreht. Anstatt mein Rad, welches mit kiloweise Wasser und Essen für mehrere Tage vollgepackt ist, mal wieder einen bocksteilen Anstieg hoch zu zerren. Den ersten von sehr vielen… denn was ich in meiner Tourenplanungsbegeisterung und Abenteuersehnsucht nicht bedacht habe – nahezu 100% Offroad-Anteil heißt eben auch, dass die Anstiege nicht sanft auf einer bequemen Asphaltstraße gemeistert werden müssen… sondern unser zweirädriges Zuhause muss nun über loses Geröll, steile, enge Wurzelpfade und ausgesetzt über Kraxelpassagen geschoben und getragen werden. Doch der brennende Schweiß in den Augen und die unzähligen Flüche sind vergessen, wenn in dieser grandiosen, noch unberührten Berglandschaften mit ihren teils bizarren Felsformationen die Abfahrten über menschenleere Singeltrails beginnen und die Fellnase in den Galopp wechselt…
Die Daunenkapuze über dem Kopf, ein warmer Topf Tee im Schoß, hoch oben in den Bergen. Vielleicht liegt manchmal der Wohlstand im Nicht-Besitzen, im Wenig-Haben, aber dafür umso mehr im Frei-und-Lebendig-Sein…Wir halten Siesta unterm Eichhörnchenbaum, bauen unser Nachtlager auf einem Adlerhorst auf und bestaunen die Sterne am klaren Nachthimmel. Ein stetes Bergauf und Bergab, gerade Abschnitte werden jubelnd begrüßt, um die verspannten Bein-, Arm- und Nackenmuskeln vom Schieben und die Finger vom Dauerbremsen bergab zu lockern. Familien wandern mit ihrem störrischen Esel, der lieber in den blumenbunten Bergwiesen grasen möchte als weiterzulaufen. Und ich schiebe meinen Drahtesel, der leider sowieso keinen Meter von selbst zurück legt, während Mexx vorn weg rennt und sich wundert, warum sein Frauchen bergauf immer so flucht…
Es ist hart. Jeder Höhenmeter wird erkämpft. Doch auch 700 Schiebehöhenmeter enden mit einem langen Geduldsfaden irgendwann. Immer wieder treffe ich auf die Wanderer, welche dieselbe Tour einfach zu Fuß gehen. Sie überholen mich bergauf, ich sie bergab. Eine geführte Mountainbikegruppe sucht an meinem Rad den Elektromotor. Ich suche ihn auch. Und strampele weiter. Nachts träume ich vom Essen, rolle durch die schicken, kleinen Bergdörfer, vor mir der nächste Anstieg. Irgendwann, als in der Ferne schon der Donner eines nahenden Unwetter grollt, sehe ich mein vierrädriges Zuhause auf dem Parkplatz stehen. Verstaubt und verschwitzt stellen Mexx und ich erstmal in den kalten Bach, plündern den nächsten Supermarkt und folgen dem Autonavi Richtung Spanien…
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